Tuesday, April 7. 2009
Bildung macht grün?
Die CMA hat bereits aufgegeben. Der Schweine"bestand" ist auf einem Rekordminimum. Wir stehen kurz vor Vollendung einer veganen Gesellschaft. Denn niemand will mehr verwesende Körperstücke toter Tiere essen. Niemand? Nicht ganz, laut einer neuen Studie vor allem nicht die "Gebildeten" und Wohlhabenden, hingegen wird es noch massenweise von der geistigen... äh, sozialen "Unterschicht" konsumiert.
Also nochmal: ein Teil der Gesellschaft verschmäht Leichenteile als minderwertigen Tofuersatz. Aber wieso eigentlich?
Der Autor der Studie schiebt die Schuld vordergründig auf den "Gammelfleisch"-Skandal, übersieht aber, daß es mehr Kontrollen gibt, sodaß die Wahrscheinlichkeit, an dergleichen hausgemachte Delikatessen zu geraten, geringer ist als in den Jahren davor. Das gleiche gilt für BSE oder andere "Tierseuchen", auf die vermehrt getestet wird, sodaß auch hier wiederum der Konsum unbedenklicher sein müßte. Gesundheitliche Aspekte können demnach nicht hinter diesem Gesinnungswandel stehen. Erst recht nicht, da all die "Gebildeten" schließlich von den Meinungen und Empfehlungen völlig unparteiischer "Wissenschaftler" Kenntnis haben, die Himmel und Gott beschwören auf keinen Fall ganz auf "Fleisch" zu "verzichten". Weniger gerne, aber ohne kann nicht gut sein. Und wer auch noch auf Kuhmilch "verzichtet", wie all diese kranken und blassen Veganer, der handelt gesundheitlich verantwortungslos, denn nur dank ihres vielen Kalziums gibt es in der westlichen Welt nicht die geringste Spur von Osteoporose, erst recht nicht als bekannte Zivilisationskrankheit.
Der unbedarfte Beobachter könnte nun natürlich ohne nachzudenken mit dem moralischen Zeigefinger in der Luft wedelnd ethische Einsicht für die veränderte Konsumhaltung anführen. Aber damit würde dieser kleinliche Moralist nur seine Unkenntnis zur Schau stellen. Denn durch die eifernden Bemühungen all der Tierschützer, die gänzlich selbstlos motiviert sind (sie nehmen keine Spenden und machen das auch nicht zur Gewissensberuhigung), sind die "Haltungsbedingungen" heute besser als früher: die Hühner freuen sich noch über Sitzstangen, wenn ihnen nach ein paar Monaten der Hals durchgeschnitten wird, die Tiertransporte legen viele Pausen ein, damit die Fahrt zum Schlachthof recht angenehm wird (was dann kommt, ist egal) und die Kühe haben vorbildlichst gepflegte "Klauen", wenn ihnen das Bolzenschlußgerät an den Kopf gesetzt wird. Allen geht es also prächtig. Und die Erfolgssträhne reißt nicht ab, vielleicht werden die männlichen Küken bald nicht mehr mit herkömmlichem Kohlenmonoxid vergast, sondern mit "artgerechtem Bio-Kohlenmonoxid".
Apropos Vergasen. Die Studie vermutet auch noch einen weiteren Grund: wenn eine "Tierfabrik" in der Nähe von Ortschaften gebaut wird, störe das die Leute sehr. Und das kann man freilich verstehen. Güllegeruch und Leichengestank sind einfach unappetitlich. Gerade beim Mittagessen, wenn Herr oder Frau Verbraucher sich das "Schnitzel" einverleiben will, ist es schlichtweg eine Zumutung, durch dergleichen Gerüche an die Herkunft und den "Entstehungsprozeß" des besagten Essens erinnert zu werden. Dann doch lieber dort bauen lassen, wo man nichts sehen oder hören oder riechen muß, und sich in Ruhe in Mund vollstopfen. Außerdem ist gerade jetzt zu Ostern der "Ei"konsum bedenkenlos möglich, schließlich werden die Legebatterieneier lediglich aus dem Ausland importiert und nicht etwa hier hergestellt - wieder dank unermüdlicher Tierschutzbemühungen (man kann sie nicht oft genug loben). Aber zurück zu den "Tierfabriken vor Ort": "Gebildete" Menschen leben unterdurchschnittlich häufig in kleinen Ortschaften oder auf dem Land, insofern ist dieses Argument reichlich schlecht recherchiert.
So bleiben wir mit einem Rätsel zurück. Das gute deutsche "Fleisch" hat ein Imageproblem (sowas hätte es früher nicht gegeben!), sodaß selbst PeTAs Bemühungen wenig helfen werden (und dabei hat PeTA grundsätzlich die besten Ideen).
Vielleicht sollte man das "Fleisch" einfach lila färben und umbenennen, dann wird das schon wieder werden. Denn "gebildet" oder nicht, heutige Konsumenten schauen auch weiterhin nur auf den Teller und nicht darüber hinaus. Und wenn die Industrie das nicht erkennt, ist sie selbst schuld.
Also nochmal: ein Teil der Gesellschaft verschmäht Leichenteile als minderwertigen Tofuersatz. Aber wieso eigentlich?
Der Autor der Studie schiebt die Schuld vordergründig auf den "Gammelfleisch"-Skandal, übersieht aber, daß es mehr Kontrollen gibt, sodaß die Wahrscheinlichkeit, an dergleichen hausgemachte Delikatessen zu geraten, geringer ist als in den Jahren davor. Das gleiche gilt für BSE oder andere "Tierseuchen", auf die vermehrt getestet wird, sodaß auch hier wiederum der Konsum unbedenklicher sein müßte. Gesundheitliche Aspekte können demnach nicht hinter diesem Gesinnungswandel stehen. Erst recht nicht, da all die "Gebildeten" schließlich von den Meinungen und Empfehlungen völlig unparteiischer "Wissenschaftler" Kenntnis haben, die Himmel und Gott beschwören auf keinen Fall ganz auf "Fleisch" zu "verzichten". Weniger gerne, aber ohne kann nicht gut sein. Und wer auch noch auf Kuhmilch "verzichtet", wie all diese kranken und blassen Veganer, der handelt gesundheitlich verantwortungslos, denn nur dank ihres vielen Kalziums gibt es in der westlichen Welt nicht die geringste Spur von Osteoporose, erst recht nicht als bekannte Zivilisationskrankheit.
Der unbedarfte Beobachter könnte nun natürlich ohne nachzudenken mit dem moralischen Zeigefinger in der Luft wedelnd ethische Einsicht für die veränderte Konsumhaltung anführen. Aber damit würde dieser kleinliche Moralist nur seine Unkenntnis zur Schau stellen. Denn durch die eifernden Bemühungen all der Tierschützer, die gänzlich selbstlos motiviert sind (sie nehmen keine Spenden und machen das auch nicht zur Gewissensberuhigung), sind die "Haltungsbedingungen" heute besser als früher: die Hühner freuen sich noch über Sitzstangen, wenn ihnen nach ein paar Monaten der Hals durchgeschnitten wird, die Tiertransporte legen viele Pausen ein, damit die Fahrt zum Schlachthof recht angenehm wird (was dann kommt, ist egal) und die Kühe haben vorbildlichst gepflegte "Klauen", wenn ihnen das Bolzenschlußgerät an den Kopf gesetzt wird. Allen geht es also prächtig. Und die Erfolgssträhne reißt nicht ab, vielleicht werden die männlichen Küken bald nicht mehr mit herkömmlichem Kohlenmonoxid vergast, sondern mit "artgerechtem Bio-Kohlenmonoxid".
Apropos Vergasen. Die Studie vermutet auch noch einen weiteren Grund: wenn eine "Tierfabrik" in der Nähe von Ortschaften gebaut wird, störe das die Leute sehr. Und das kann man freilich verstehen. Güllegeruch und Leichengestank sind einfach unappetitlich. Gerade beim Mittagessen, wenn Herr oder Frau Verbraucher sich das "Schnitzel" einverleiben will, ist es schlichtweg eine Zumutung, durch dergleichen Gerüche an die Herkunft und den "Entstehungsprozeß" des besagten Essens erinnert zu werden. Dann doch lieber dort bauen lassen, wo man nichts sehen oder hören oder riechen muß, und sich in Ruhe in Mund vollstopfen. Außerdem ist gerade jetzt zu Ostern der "Ei"konsum bedenkenlos möglich, schließlich werden die Legebatterieneier lediglich aus dem Ausland importiert und nicht etwa hier hergestellt - wieder dank unermüdlicher Tierschutzbemühungen (man kann sie nicht oft genug loben). Aber zurück zu den "Tierfabriken vor Ort": "Gebildete" Menschen leben unterdurchschnittlich häufig in kleinen Ortschaften oder auf dem Land, insofern ist dieses Argument reichlich schlecht recherchiert.
So bleiben wir mit einem Rätsel zurück. Das gute deutsche "Fleisch" hat ein Imageproblem (sowas hätte es früher nicht gegeben!), sodaß selbst PeTAs Bemühungen wenig helfen werden (und dabei hat PeTA grundsätzlich die besten Ideen).
Vielleicht sollte man das "Fleisch" einfach lila färben und umbenennen, dann wird das schon wieder werden. Denn "gebildet" oder nicht, heutige Konsumenten schauen auch weiterhin nur auf den Teller und nicht darüber hinaus. Und wenn die Industrie das nicht erkennt, ist sie selbst schuld.