Tuesday, June 30. 2009
Wachsende Bedrängnis
Vor einigen Jahren wurden Menschen, die sich für Tierrechte einsetzten, belächelt und nicht ernstgenommen. Keiner der professionellen Tierausbeuter hätte es damals in irgendeiner Weise für nötig erachtet, sich mit ihnen auseinanderzusetzen, denn das Mordgeschäft lief durchweg gut und in Anbetracht einer Vergangenheit mit Tausenden Jahren bar jeder Moral für nicht-menschliche Tiere bedurfte es keiner zusätzlichen Rechtfertigung ihres Tuns.
Diese Zeiten scheinen vorbei, denn was niemand erwartet (oder auch nur annährend für möglich gehalten) hätte, ist eingetreten: immer mehr Menschen dehnen ihre Moral auf nicht-menschliche Tiere aus. Nach diesem ersten Schock für alle, die vom Tod und Leid anderer leben, bemerken einige von ihnen erst jetzt, wie schädlich Ethik und Moral für ihr blutiges Geschäft ist. Zusätzlich stehen sie plötzlich unter Rechtfertigungsnot, denn Argumente, die ihre Morde rechtfertigen, haben sie bisher nie gebraucht und das, was sie sich jetzt kläglich zusammensuchen, endet argumentativ in Sackgassen, widerspricht sich selbst oder ist so lächerlich, daß sogar sie selbst die Wirkungslosigkeit bemerken.
Billige Indoktrination auf der Ebene von Kinderbüchern, die nicht nur gekonnt aussparen, sondern auch noch voller inhaltlicher Fehler stecken, gibt es schon länger. Neu hingegen sind aktive Maßnahmen. Daß ihre Bedrängnis zunehmend wächst, zeigen die jüngsten Beispiele von solchen "Gegenangriffen", durchgeführt von Organisationen, kleineren Verbänden oder Einzeltätern. (Nur die CMA kann leider nicht mehr mitspielen, seitdem ihre Finanzierung durch Zwangseinnahmen für gesetzwidrig erklärt wurde.)
Aktuell bemühen sich v. a. Einzeltäter darum, ihre "Tätigkeit" vor Kindern gutzustellen, denn, so wörtlich: "Es ist wichtig, dass die Kinder das wissen, schließlich sind das die Verbraucher von morgen." Was allerdings "das" ist, was sie wissen sollen, scheint für sie Interpretationssache. Hier ein paar Beispiele:
Daß alle diese interessanten und "schönen" Tiere (Katzen, Kühe, Hühner, Kaninchen) nicht mehr lange leben werden, wurde wahrscheinlich nur aus Versehen vergessen zu erwähnen. Wir wollen schließlich nicht behaupten, sie würden hier absichtlich unangenehme Tatsachen aussparen.
Auch die "Erklärungen" eines Berufsmörders sind keineswegs einseitig:
Denn was "wissenswert" ist, sollte man nicht so pauschal sehen. Natürlich fehlen auch hier die einen oder anderen Hinweise zu Tausenden erschossenen Tieren, die, damit die Population nicht sinkt, was das Erschießen erschweren würde, im Winter reichlich mit Nahrung versorgt werden (was natürlich weitere "gute Taten" sind). Daß potentielle "Konkurrenten" systematisch ausgerottet werden (Luchs, Bär), bei versuchter Neuansiedlung selbst gegen das "Artenschutzgesetz" erschossen werden (Wolf) oder am Rand der Ausrottung sehen (Fuchs), ist natürlich genauso wenig "wissenswert".
Die "Informationen" zu den "täglichen" Tierqualprodukten weisen ähnliche "Lücken" auf:
Aber ganz sicher werden die Hühner das, denn die Kinder können zum Glück nicht sehen, daß es nicht mehr dieselben sein werden. Und von allen Anstrengungen, Kindern "den Weg ihres täglichen Essens" näher zu bringen, reicht der Abschnitt von der Geburt bis zum niedlichen, kleinen Küken völlig aus. Der Abschnitt, der bei "industrieller Zucht" (auch wenn das hier nicht der Fall ist) danach kommt und für die männlichen Küken schon nach wenigen Stunden im Müllcontainer endet und für die weiblichen nach einem Jahr Ausbeutung mit durchgeschnittenem Hals, bleibt auch ganz nebenbei unerwähnt.
Eigenartiger Weise gibt es nur solche "Berührungen" mit der "Kükenzucht". Als eine riesige "Zuchtbrüterei" in Betrieb genommen wurde, wie Anfang dieses Jahres, wurde keine Presse zugelassen wegen negativer "Berichterstattungen". Dabei könnte lediglich gezeigt werden, was real vorhanden ist und das ist doch angeblich völlig harmlos. Anscheinend ist die Verbreitung der Realität doch nicht so erstrebenswert, wie sonst immer versichert wird.
Es verwundert daher kaum, daß bei einem "Schlachtfest" den Kindern nicht gezeigt wird, wie die Tiere umgebracht werden (solche "Nebensächlichkeiten" sind schließlich unwesentlich). Ein "Streichelzoo" reicht völlig:
Gleichermaßen hat die Politik inzwischen die "Notwendigkeit" begriffen, aktiv Lügen und Halbwahrheiten zu verbreiten, um der Gefahr der ethischen Ernährung für die Tierausbeutungsindustrie entgegenzuwirken. Aktuell bezieht sich das auf eine Kampagne der Landwirtschaftsministerin, die zeigen will, "wie wichtig und gesund [Kuh-]Milch für die tägliche Ernährung ist". Mit anderen Worten: die nicht zeigen will, mit wieviel Tod dieses weiße Blut verbunden ist. (Sie erdreistet sich im Übrigen selbst zu Aussagen wie "Die Milchbauern pflegen mit ihren Kühen die vielfältigsten Lebensräume unserer Kulturlandschaften - Wiesen und Weiden mit den zahlreichen Pflanzen- und Tierarten". Wie sehr durch die Zubetonierung mit Ställen "Wiesen und Weiden" "gepflegt" werden, kann sich wohl jeder selbst denken.)
Die argumentative Bedrängnis solcher Propagandisten zeigt sich an Aussagen wie folgender:
Und damit ist die "Erläuterung" bereits an ihrem Ende. Zwar können sie nicht mehr verleugnen, daß die Kühe zwangsbesamt werden (daß es jährlich geschieht, wird hier allerdings nicht erwähnt), aber was dann mit den Kälbern geschieht, ist mal wieder nebensächlich.
Auch der Bauernverband hat Mitarbeiter und Mitglieder dazu aufgefordert, persönlich (und anonym) Propaganda zu betreiben. Das Eis wird dünner und dünner.
Sie alle bemerken offenbar nicht, daß sie das Unvermeidliche nur hinauszögern. Wenn ihren Propaganda- und Indoktrinationsopfern schließlich die "zufällig" vergessenen, weil unliebsamen Fakten nachgetragen werden, bricht ihre mühsam aufgebaute Fassade einer heilen Ausbeuterwelt unweigerlich zusammen. Denn auch der Anblick von tausend niedlichen Küken hilft nun einmal nichts, wenn sie dabei vergast auf einem Haufen liegen.
Diese Zeiten scheinen vorbei, denn was niemand erwartet (oder auch nur annährend für möglich gehalten) hätte, ist eingetreten: immer mehr Menschen dehnen ihre Moral auf nicht-menschliche Tiere aus. Nach diesem ersten Schock für alle, die vom Tod und Leid anderer leben, bemerken einige von ihnen erst jetzt, wie schädlich Ethik und Moral für ihr blutiges Geschäft ist. Zusätzlich stehen sie plötzlich unter Rechtfertigungsnot, denn Argumente, die ihre Morde rechtfertigen, haben sie bisher nie gebraucht und das, was sie sich jetzt kläglich zusammensuchen, endet argumentativ in Sackgassen, widerspricht sich selbst oder ist so lächerlich, daß sogar sie selbst die Wirkungslosigkeit bemerken.
Billige Indoktrination auf der Ebene von Kinderbüchern, die nicht nur gekonnt aussparen, sondern auch noch voller inhaltlicher Fehler stecken, gibt es schon länger. Neu hingegen sind aktive Maßnahmen. Daß ihre Bedrängnis zunehmend wächst, zeigen die jüngsten Beispiele von solchen "Gegenangriffen", durchgeführt von Organisationen, kleineren Verbänden oder Einzeltätern. (Nur die CMA kann leider nicht mehr mitspielen, seitdem ihre Finanzierung durch Zwangseinnahmen für gesetzwidrig erklärt wurde.)
Aktuell bemühen sich v. a. Einzeltäter darum, ihre "Tätigkeit" vor Kindern gutzustellen, denn, so wörtlich: "Es ist wichtig, dass die Kinder das wissen, schließlich sind das die Verbraucher von morgen." Was allerdings "das" ist, was sie wissen sollen, scheint für sie Interpretationssache. Hier ein paar Beispiele:
Der sechsjährige Elias zeigt sich vom Leben auf dem Bauernhof sehr beeindruckt: "Am besten waren die Babykatzen. Aber die Maschinen fand ich auch toll, denn ich bin ja selbst ein Erfinder!" Bezüglich der kleinen Katzen ist Alina (5) seiner Meinung. Sie faszinieren allerdings auch die Kühe. "Die sind so schön", sagt sie begeistert. ("'Die Kühe sind so schön!'", Allgäuer Zeitung, 19.06.2009)
Gestern konnten die Grundschüler mit den Tieren auf Tuchfühlung gehen: Küken und Kaninchen streicheln, Hähne krähen hören, Eier anfassen. Auf dem Hof konnten die kleinen Gäste landwirtschaftliche Technik bestaunen und zum Beispiel ins Führerhäuschen eines der riesigen Traktoren klettern. ("Schüler lernten viel beim Projekttag mit den Kleintierzüchtern", Märkische Allgemeine, 20.06.2009)
Die Kinder erkundeten das Leben und Arbeiten auf einem Bauernhof hautnah. Sie bestaunten die indischen Laufenten, die nur Nacktschnecken fressen und den Salat stehen lassen, streichelten Kater Peter und Berner Sennenhündin Cindy. Im Hühnerstall dann erklärte Petra Keidel den Kindern, wie die Hühner leben, wie sie gefüttert werden und woher die Eier kommen, bevor sie von einem Laufband in Schachteln verpackt direkt ab Hof oder in den Geschäften von Rimpar verkauft werden. Um den Geschmack der Eier zu testen, durften die Kinder gleich einmal die Eiern der Hühner kosten. ("Eier von glücklichen Hühnern", Mainpost, 22.06.2009)
Daß alle diese interessanten und "schönen" Tiere (Katzen, Kühe, Hühner, Kaninchen) nicht mehr lange leben werden, wurde wahrscheinlich nur aus Versehen vergessen zu erwähnen. Wir wollen schließlich nicht behaupten, sie würden hier absichtlich unangenehme Tatsachen aussparen.
Auch die "Erklärungen" eines Berufsmörders sind keineswegs einseitig:
Karsten Neumann, Revierförster für das Revier Krempendorf und für die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald im Einsatz, vermittelte den Kinder Wissenswertes über Artenschutz im Wald und erklärte angewandte Naturschutzprojekte: die Igelburg, Fledermausnistkästen, Tastboxen, Tafeln über heimische Pflanzen und Tiere, Vögel und Fische sowie Pilze, das Insektenhotel und vieles mehr. ("Schüler lernten viel beim Projekttag mit den Kleintierzüchtern", Märkische Allgemeine, 20.06.2009)
Denn was "wissenswert" ist, sollte man nicht so pauschal sehen. Natürlich fehlen auch hier die einen oder anderen Hinweise zu Tausenden erschossenen Tieren, die, damit die Population nicht sinkt, was das Erschießen erschweren würde, im Winter reichlich mit Nahrung versorgt werden (was natürlich weitere "gute Taten" sind). Daß potentielle "Konkurrenten" systematisch ausgerottet werden (Luchs, Bär), bei versuchter Neuansiedlung selbst gegen das "Artenschutzgesetz" erschossen werden (Wolf) oder am Rand der Ausrottung sehen (Fuchs), ist natürlich genauso wenig "wissenswert".
Die "Informationen" zu den "täglichen" Tierqualprodukten weisen ähnliche "Lücken" auf:
Als sich am nächsten Vormittag auch das letzte der sechs Küken mit seinem Schnabel aus dem Ei gepickt hatte und dabei die Hilfe einer Erzieherin mit der Pinzette genoss, machte es sich die gefiederte Sechser-Bande in einer Kiste mit Rotlicht und Wärmflasche gemütlich, ehe es auf die Reise auf den Bauernhof nach Heggen ging. ("Küken im Kindergarten", Der Westen, 18.05.2009)
Eine Woche lang können die Kinder die Küken in unserem neuen Kükenschaukasten bewundern.
Einmal am Tag ist streicheln angesagt. Gemeinsam mit den Erzieherinnen dürfen die Kinder die Küken in die Hand nehmen. Danach kommen Küken in die Zuchtanlage von Hermann Lakemann und werden dort bestimmt des öfteren vom Kindergarten Besuch bekommen. ("Brutmaschine im Kindergarten", GZV-Morsum, 29.06.2009)
Aber ganz sicher werden die Hühner das, denn die Kinder können zum Glück nicht sehen, daß es nicht mehr dieselben sein werden. Und von allen Anstrengungen, Kindern "den Weg ihres täglichen Essens" näher zu bringen, reicht der Abschnitt von der Geburt bis zum niedlichen, kleinen Küken völlig aus. Der Abschnitt, der bei "industrieller Zucht" (auch wenn das hier nicht der Fall ist) danach kommt und für die männlichen Küken schon nach wenigen Stunden im Müllcontainer endet und für die weiblichen nach einem Jahr Ausbeutung mit durchgeschnittenem Hals, bleibt auch ganz nebenbei unerwähnt.
Eigenartiger Weise gibt es nur solche "Berührungen" mit der "Kükenzucht". Als eine riesige "Zuchtbrüterei" in Betrieb genommen wurde, wie Anfang dieses Jahres, wurde keine Presse zugelassen wegen negativer "Berichterstattungen". Dabei könnte lediglich gezeigt werden, was real vorhanden ist und das ist doch angeblich völlig harmlos. Anscheinend ist die Verbreitung der Realität doch nicht so erstrebenswert, wie sonst immer versichert wird.
Es verwundert daher kaum, daß bei einem "Schlachtfest" den Kindern nicht gezeigt wird, wie die Tiere umgebracht werden (solche "Nebensächlichkeiten" sind schließlich unwesentlich). Ein "Streichelzoo" reicht völlig:
Auch an den Nachwuchs wurde gedacht. Heinrich Wächter vom Köcheclub bereitete mit Kindern die „Gelsenkirchener Designer-Kniffte”, ein Fleischbrät, das wie eine Waffel zubereitet und im Ciabatta-Brot mit Salat serviert wird, zu. Im Streichelzoo gab es Tiere, diesmal sogar am Stück und lebendig. ("Es geht um die Wurst", WAZ, 28.06.2009)
Gleichermaßen hat die Politik inzwischen die "Notwendigkeit" begriffen, aktiv Lügen und Halbwahrheiten zu verbreiten, um der Gefahr der ethischen Ernährung für die Tierausbeutungsindustrie entgegenzuwirken. Aktuell bezieht sich das auf eine Kampagne der Landwirtschaftsministerin, die zeigen will, "wie wichtig und gesund [Kuh-]Milch für die tägliche Ernährung ist". Mit anderen Worten: die nicht zeigen will, mit wieviel Tod dieses weiße Blut verbunden ist. (Sie erdreistet sich im Übrigen selbst zu Aussagen wie "Die Milchbauern pflegen mit ihren Kühen die vielfältigsten Lebensräume unserer Kulturlandschaften - Wiesen und Weiden mit den zahlreichen Pflanzen- und Tierarten". Wie sehr durch die Zubetonierung mit Ställen "Wiesen und Weiden" "gepflegt" werden, kann sich wohl jeder selbst denken.)
Die argumentative Bedrängnis solcher Propagandisten zeigt sich an Aussagen wie folgender:
Im Kuhstall erklärt Bäuerin Christine Rosskopf, warum nicht alle ihrer 18 Kühe Milch geben: "Erst wenn sie gekalbt haben, gibt es Milch." ("Die Milch kommt nicht aus dem Tetrapak", Augsburger Allgemeine, 26.06.2009)
Und damit ist die "Erläuterung" bereits an ihrem Ende. Zwar können sie nicht mehr verleugnen, daß die Kühe zwangsbesamt werden (daß es jährlich geschieht, wird hier allerdings nicht erwähnt), aber was dann mit den Kälbern geschieht, ist mal wieder nebensächlich.
Auch der Bauernverband hat Mitarbeiter und Mitglieder dazu aufgefordert, persönlich (und anonym) Propaganda zu betreiben. Das Eis wird dünner und dünner.
Sie alle bemerken offenbar nicht, daß sie das Unvermeidliche nur hinauszögern. Wenn ihren Propaganda- und Indoktrinationsopfern schließlich die "zufällig" vergessenen, weil unliebsamen Fakten nachgetragen werden, bricht ihre mühsam aufgebaute Fassade einer heilen Ausbeuterwelt unweigerlich zusammen. Denn auch der Anblick von tausend niedlichen Küken hilft nun einmal nichts, wenn sie dabei vergast auf einem Haufen liegen.